Meine liebe Nici
es fällt mir schwer, Worte zu finden, die diesem Abschied gerecht werden, denn wie soll man das Unaussprechliche in Worte fassen? Wie soll ich dir Lebewohl sagen, wenn du doch so ein unverzichtbarer Teil von mir warst – und immer sein wirst? Wir waren zwei Seiten derselben Medaille, Spiegelbilder, die sich in all ihren Rissen und Narben wiedererkannt haben. In dir habe ich jemanden gefunden, der mein Innerstes verstand, ohne dass viele Worte nötig waren. Du warst der einzige Mensch, der mein Leid wirklich begriffen hat, weil du dasselbe durchlebt hast. In deiner Nähe habe ich mich nie allein gefühlt, denn du hast meine Last mitgetragen, wie ich deine getragen habe.
Ich erinnere mich an unsere Gespräche, an die unzähligen Stunden, in denen wir zusammen über das Leben nachgedacht haben – über die Schmerzen, die wir erfahren mussten, die Verluste, die wir erlitten haben, und die Hoffnung, die wir dennoch nicht ganz aufgeben wollten. Wir haben einander zugehört, wenn niemand sonst es tat, und uns gegenseitig das Gefühl gegeben, dass es okay ist, zu fühlen, was wir fühlen. Du hast meine Dunkelheit verstanden, weil du selbst in ihr gestanden hast, und in deiner Gegenwart habe ich Trost gefunden.
Nun, da du fort bist, fühle ich eine Leere, die ich nicht in Worte fassen kann. Es ist, als hätte ich einen Teil von mir verloren, den Teil, der mich wirklich verstand, ohne dass ich etwas erklären musste. Du warst mein Spiegel, mein Anker in einer Welt, die uns oft zu hart behandelt hat. Ohne dich fühle ich mich, als hätte ich die eine Person verloren, die mich wirklich gesehen hat, wie ich bin – mit all meinen Fehlern, all meinen Narben und all meiner Unsicherheit.
Aber ich weiß auch, dass du jetzt frei bist
03.09.2024 07:58 - Andi