Liebe Resi.
Ich kann mich noch an meinem ersten Arbeitstag im damaligen Kinderhaus Seebach erinnern, als ob es erst gestern gewesen sei. Du hast mich mit Freundlichkeit, Humor, warm Herzlichkeit und mit einem Lächeln begrüßt und mir meinen ersten Arbeitstag somit um einiges erleichtert. Auch in Laufe der nächsten Tage, Wochen, Monaten und Jahren bist du mir hilfreich zur Seite gestanden. Mit noch so großen oder kleinen Bitten, konnte ich / wir jederzeit zu dir kommen. Ein NEIN hörte man von dir nie. Deine Großzügigkeit und Herzenswärme war im ganzem Haus bekannt. Du hattest stets ein offenes Ohr für alle. Wenn Besuch oder der Hausarzt ins Kinderhaus kam, waren deine belegten Brote immer wieder eine Augenweide. Ratz fatz hattest du eine Blatte Brote von feinsten gerichtet. Ein richtiges Kunstwerk. Du hast immer wieder mit wenig Sachen ein tolles Essen hervorgezaubert.
Kannst dich noch erinnern, wie du für euren Dameneisschützenverein die Körbe aus Germteig gebacken hast? Oder die spontanen Geschenks Ideen, die du in kürzester Zeit zusammen gezaubert hast? Diese war immer wieder voll der Schreier und alle haben dich bewundert. Auch die Geselligkeit und das Singen kam bei dir nie zu kurz. Weist noch, wie du bei meiner Hochzeit in kürzester Zeit den ganzen Saal mit Leuten unterhalten hast? Es war eine Gaudi, denn du kanntest Gott und die Welt und jeder fühlte sich in deiner Nähe wohl. Es wurde bis in den Morgenstunden gelacht und gefeiert. Dann, als die Zeit gekommen ist, wo du deinen letzten Arbeitstag im damaligen „Kinderhaus“ hattest und du in deinen wohlverdienten Ruhestand gingst, ging es dir zunächst Gesundheitlich nicht gut. Du bist dann mit deinem Walter in deine neue Heimat nach Kaning gezogen. Wir hatten euch dort einige Male mit unseren Kindern besucht. Mit Freude und Stolz zeigtest du uns deine neue „Residenz“, wie du sie bezeichnet hast. Und auch die Schlag- Preiselbeer-Wafferln, die du dann mit und für meine Kinder gebacken hast, waren ein Traum.
22.08.2021 09:42 - Johanna Stöcklinger